Ein Ankerplatz

Hallo, ich bin Burkhard.

Ich bin kein Psychologe. Ich habe einfach schon viel erlebt und weiß, wie es sich anfühlt, wenn die Wellen über einem zusammenschlagen und das Leben, wie man es kannte, plötzlich nicht mehr existiert.

Es begann 2012, als ich meinen Vater beim Sterben begleiten durfte – und musste. Doch das war erst der Anfang. Es folgten der Verlust unserer ungeborenen Tochter und – sechs Jahre später – der Verlust unseres 19 Jahre alten Sohnes. Das war der endgültige Wendepunkt. Eine Tragödie, die alles veränderte. Nicht die erste Krise in meinem Leben und auch nicht die letzte, aber sicher die entscheidendste. Hinzu kam das Scheitern einer Ehe, die der Last der Trauer nicht standhalten konnte, und damit der völlige Verlust meiner bis dahin gelebten Identität.

Auf diesen Seiten möchte ich dich auf meine Reise mitnehmen. Ich möchte dir erzählen, wie ich in diesem Sturm mein eigener Anker geworden bin. Auf meinem Weg habe ich gelernt, dass es Momente gibt, in denen „Funktionieren“ keine Option mehr ist. Aber auch, dass wir Krisen nicht einfach nur „aushalten“ müssen. Meine Reise ist noch lange nicht zu Ende, aber mit jedem neuen Abschnitt wird sie leichter. Versprochen.

Ich habe mir therapeutische Unterstützung gesucht (wenn auch viel zu spät), unzählige Seiten vollgeschrieben, analysiert und reflektiert. Ich habe verstanden, dass Halt und Kraft keine Zufallsprodukte sind, sondern Fähigkeiten, die wir (wieder)erlernen können.

Heute schreibe ich über meine Erfahrungen, halte Vorträge und begleite Menschen auf ihrem Weg. Ich verbinde meine persönliche Erfahrung der tiefsten Tiefe mit systemischem Wissen, um anderen Menschen in ihren stürmischen Zeiten beizustehen.

Ein Gedanke ist mir dabei besonders wichtig: Wenn Menschen meine Geschichte hören, neigen sie oft dazu, ihr eigenes Leid damit zu vergleichen. Sie entschuldigen sich fast dafür, dass es ihnen schlecht geht, weil sie denken, ihr Schmerz sei im Vergleich zu meinem „weniger wert“. Bitte tu das nicht. Das ist absolut falsch. Leid lässt sich nicht vergleichen, und es gibt keine Hierarchie des Schmerzes. Egal, warum du gerade leidest – sei es durch einen Todesfall, eine Trennung oder auch den Verlust von materiellen Dingen – deine Gefühle sind echt und sie sind berechtigt. Niemand hat das Recht, über deinen Schmerz zu urteilen. Dein Leid ist niemals „falsch“.

bukr.de ist mein Logbuch und ein Ankerplatz. Ich lade dich ein, an meinen Erfahrungen und Erkenntnissen teilzuhaben, und freue mich, wenn du mich auf dieser Reise begleitest – vielleicht als Inspiration, damit auch du deinen eigenen Weg aus dem Sturm findest.

Ein wichtiger Hinweis vorab: Bevor du in diese Reise eintauchst, wünsche ich mir, dass du kurz in dich hineinfühlst: Hast du gerade die Kraft, meine Geschichte zu erfahren? Wenn du gerade selbst in einem Trauerprozess steckst oder traumatisiert wurdest, kann meine Geschichte eine willkommene Ablenkung sein, um dich selbst und deinen eigenen Schmerz für einen Moment nicht fühlen zu müssen. Das ist verständlich. Sie kann dich aber auch zusätzlich belasten. Bitte achte gut auf dich und darauf, was dir gerade guttut!

Du bist nicht allein!